Industrie

Onsernonetal/TI


Bereits im 16. Jahrhundert waren angeblich Strohhüte aus dem Onsernonetal begehrte Produkte. Das Tal war stark auf die Flechterei von ganzen Halmen ausgerichtet. Wie im Rafzerfeld/ZH, wurde das Stroh nicht gespalten und erst die fertigen Strohtressen (Geflechte, Borten) wurden durch die Mange getrieben. Diese hatte denn auch drei – statt wie anderswo zwei – Walzen. Auch hier trafen sich die Leute an Winterabenden zum gemeinsamen Flechten.

 

Die Hüte wurden von Hand genäht. Strohtressen und Strohhüte wurden bis nach Norditalien vermarktet.

 

Im übrigen erlitt die Strohindustrie hier wie anderswo, im ausgehenden 19. Jahrhundert, dasselbe Schicksal.

 

Heute weisen noch herrschaftliche Häuser und der Friedhof in Loco als Zeugen auf den Wohlstand zu den früheren Glanzzeiten dieses Gewerbes hin.

 

Es gibt allerdings nach wie vor einzelne Personen, die heute noch Strohhüte und andere Strohartikel herstellen. Geflochten wird jedoch nicht mehr.

 

Hinweis: Ortsmuseum von Loco mit umfangreicher Strohausstellung


Hubert Boschung, Oktober 1999