Siehe unter: Abriss Schweiz
Museum:
Strohmuseum im Park (Freiämter Strohmuseum Wohlen/AG)
Leitung: Anna Hegi
Bünzstrasse 5, 5610 Wohlen, Tel. +41 (0)56 622 60 26
strohmuseum@wohlen.ch
Öffnungszeiten (ab 8.Mai 2013):
Mittwoch - Samstag 14–17 Uhr
Sonntag 12–17 Uhr
Bücher:
– «Strohzeiten»/Freiämter Strohmuseum, Wohlen/AG/AT Verlag, Aarau
– Broschüre Freiämter Strohmuseum Wohlen/AG
In der früheren Aargauer Strohindustrie kann die Verwendung von Rosshaar bis um 1830 zurück verfolgt werden.
Einerseits wurden, vor allem aus dem sächsischen Erzgebirge, Klöppelspitzen aus Rosshaar, sogenannte Rosshaarblonden eingeführt. Andererseits wurde Rosshaar auch in der Schweiz, insbesondere im Entlebuch gereinigt und geknüpft, um es in der Strohverarbeitung weiter zu verwenden. 4000–5000 Frauen waren damit während Jahrzehnten in Heimarbeit beschäftigt.
Die Rosshaarspitzen wurden mit Strohverzierungen kunstvoll garniert und bestickt und zu modischen Produkten verarbeitet.
Mit der Einführung der Flechtmaschinen in der Strohindustrie um 1840, begann das Rosshaar eine sehr wichtige Rolle zu spielen. Es konnte nun als selbständiges Flechtmaterial direkt zu schmalen oder breiten Geflechten verarbeitet werden. Ab 1860 wurden eigentliche Rosshaarfabriken gebaut, wo auf den Flechtmaschinen zur Hauptsache Rosshaar verflochten wurde.
Um das Jahr 1875 verlor das Rosshaar dann seine Bedeutung
wieder.
Hubert Boschung, Oktober 1999 (Quelle: G. Rodel)
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